ZFA (Stuttgart) 2003; 79(2): 77-83
DOI: 10.1055/s-2003-38397
Hausärztliche Onkologie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Infektionen bei Patienten mit malignen Erkrankungen - Prophylaxe und Therapie

Infections in patients with malignant diseases - prophylaxis and therapySilke Schüttrumpf1 , Claudia Binder1
  • 1Abteilung Hämatologie und Onkologie, Universität Göttingen
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Publication Date:
02 April 2003 (online)

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Zusammenfassung

Patienten mit malignen Erkrankungen erleiden häufig infektiöse Komplikationen, insbesondere in der Phase der therapieinduzierten Neutropenie. Die rasche Einleitung einer adäquaten antiinfektiösen Therapie ist essentiell, um der Entwicklung lebensbedrohlicher Zustände vorzubeugen. Oft ist in dieser Situation der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Dieser muss entscheiden, ob eine unverzügliche stationäre Einweisung erforderlich ist oder ob der Patient ambulant behandelt werden kann. Als Entscheidungshilfe dient eine Risikostratifizierung anhand verschiedener Parameter wie z.B. erwartete Neutropeniedauer, Art der vorangegangenen Therapie, Komorbidität etc.. Eine ambulante orale Therapie unter engmaschiger Überwachung ist nur für bestimmte Niedrig-Risiko-Patienten durchführbar, wobei die enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Spezialisten sehr wichtig ist.

Summary

Patients with malignant diseases are prone to infectious complications, particularly during therapy-associated neutropenia. Prompt initiation of the appropriate anti-infectious therapy is essential to avoid life-threatening deterioration. In this situation, the general practitioner is often the first contact. She/he has to decide on whether the patient needs to be immediately admitted to a hospital or receive outpatient treatment. Risk stratification on the basis of various parameters, such as the expected period of neutropenia, kind of the antecedent therapy, comorbidity etc. is helpful for the decision. An oral outpatient treatment under close supervision is feasible only for special low-risk constellations and in close contact with the specialist in charge.

Literatur

Dr. med. Silke Schüttrumpf
Dr. med. Claudia Binder

Abteilung Hämatologie und Onkologie

Universität Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen,

Email: sschuettrumpf@gmx.de

Zur Person 

Frau Dr. med. Silke Schüttrumpf 

zweijährige Tätigkeit in der II. Medizinischen Klinik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, seit März 2000 als Assistenzärztin in der Abteilung Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Göttingen tätig, Schwerpunkt in der klinischen Infektiologie insbesondere bei hämatoonkologischen Patienten.